Faszientraining und Yoga
mit Selbstmassage & Rollen

Ein Leitfaden zum leichten Einstieg in das Faszien-Yoga!


Lange standen die Faszien im Abseits. Die Wissenschaftler, Mediziner, Trainer und Physiotherapeuten konzentrierten sich beim Training, bei der Behandlung und Forschung auf Muskeln, Nerven, Knochen, Koordination und Kraft. Die Faszien wurden nicht als eigenständiger Akteur gesehen. Das hat sich in den letzten Jahren massiv geändert.


Heute geht man davon aus, dass 90% aller Rückenbeschwerden mit faszialen Verkürzungen und Fehlspannungen zusammenhängen.

Was sind Faszien?

Bei den Faszien handelt es sich um kollagenes Bindegewebe, das den Körper wie einen Anzug umhüllt, schützt und stützt und alle Körperstrukturen umhüllt und miteinander verbindet. Zu den Faszien gehören die Muskelhüllen, Bänder und Sehnen. Einfach ausgedrückt, alles „Weiße“ im Körper.

Welche Aufgabe haben die Faszien?

Faszien halten uns aufrecht und alles an seinem Platz, ermöglichen unsere Bewegungen und beugen Verletzungen vor. Die Geschmeidigkeit der Faszien ist für unsere Beweglichkeit wichtig, denn die Muskeln, Gelenke, Knochen und das Gewebe müssen gut aneinander „gleiten“ können. Faszien übernehmen die Kraftübertragung von Muskel zu Muskel und sind daran beteiligt, dass das Zusammenspiel unserer Muskulatur reibungslos funktioniert.


Gesunde Faszien sorgen also für ein geschmeidiges Bewegungsbild und sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir uns in unserem Körper wohl und zuhause fühlen.

Faszien sind auch Teil unseres Stoffwechsels und des Immunsystems. Abbauprodukte werden über die Lymphgefäße in den Faszien aus unseren Zellen heraus und wichtige Aufbaustoffe zu den Zellen hin transportiert. Ein guter Wasserhaushalt in der Faszie ist eine Grundvoraussetzung für ein intaktes Immunsystem und für funktionstüchtige Organe. Nicht zuletzt ist das Faszien -Netzwerk unser größtes Sinnesorgan, denn zahlreiche Nervenendigungen, Schmerzrezeptoren und Bewegungssensoren verlaufen durch die Faszien.

Wofür ein gezieltes Faszientraining?

Wenn Faszien verkleben oder verfilzen, können viele Beschwerden ausgelöst werden: z.Bsp. Rückenschmerzen, Steifheit, Verschleiß von Gelenken, Sportverletzungen etc. Das geschieht häufig durch Bewegungsmangel, Schonhaltungen, Überbelastungen, Operationen und Stress und der damit einhergehenden ständigen Anspannung im Körper.


Links: verklebte Faszien
Rechts: gesunde Faszien


Wenn Faszien verkleben, verhärten oder verkürzen, nehmen die elastischen (dehnbaren) Anteile ab und werden unbeweglich und starr.

Ich bin in den 80igern großgeworden und kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Freundin ihre Jeans in der Badewanne angezogen hat, damit sie so eng und hautnah wie möglich sitzt, bewegen konnte sie sich in dieser jedoch kaum noch:  So ähnlich kannst du dir das auch mit einer verfilzten Faszienhülle vorstellen; sie schränkt unsere Beweglichkeit ein.  


Durch eine Eindickung der Flüssigkeit in der Grundsubstanz, also einem verringerten Wasseranteil in der Faszie, werden die Zellen schlechter versorgt, da der Austausch von Nährstoffen und Stoffwechselendprodukten zwischen Blut und Zellen verlangsamt, bekommen die freien Nervenenden mehr Druck, was zum einen ihr natürliches Streben nach Wachstum einschränkt und zum anderen einen Schmerzreiz auslöst. Deshalb ist es so wichtig für unsere Gesundheit, Beweglichkeit, Leistungsfähigkeit und unser Wohlgefühl unsere Faszien gezielt zu trainieren.


Wie trainierst Du deine Faszien?

Unsere Faszien lassen sich gezielt trainieren und man weiß heute aus den letzten Jahren Forschung ganz gut, auf welche Reize die Faszien besonders ansprechen. Das Beste, was du für deine Faszien tun kannst, ist, dich zu bewegen! Je variantenreicher und vielfältiger du das machst, desto besser. Entwickele ein Bewusstsein dafür, wie das fasziale Netzwerk funktioniert, und richte dein Alltagsverhalten und deine Trainingsbewegungen darauf aus.

  • Dehnen: Dehnen und zwar entlang der Faszien Bahnen und spielerisch, mit Positionswechsel, kleinen Veränderungen und mit sanft federnden, wippenden Bewegungen. Yoga ist dafür optimal geeignet, besonders das spezielle, Dynamische Faszien Yoga, das sich auf langkettiges Dehnen konzentriert. Aber auch das statische Dehnen, das Hineinschmelzen in eine Position, wie z.B. beim Yin Yoga* lieben die Faszien.
  • Springen und Federn: Mit federnden und aktivierenden Bewegungen kann man die Faszien aus der „Reserve locken“. Hierbei machen wir uns den Katapulteffekt zunutze: Über die vorbereitende Gegenbewegung wird die „Feder“ (Band/ Sehne) unter Spannung gesetzt und Bewegungsenergie wird gespeichert. Beim Loslassen der „Feder“ wird diese Energie wieder mehr oder weniger explosionsartig freigesetzt.
  • Ausrollen/Selbstmassage mit Bällen und Rollen: Dies ist eine Ausrolltechnik mit Bällen oder Rollen. Durch ein druckvolles Dahingleiten über den Körper wird die Flüssigkeit in Bewegung versetzt, aus dem Gewebe gepresst und anschließend wieder neu mit Flüssigkeit gefüllt. Die Durchwässerung des Bindegewebes wird angeregt. So lösen sich Verklebungen und die Faszien können wieder elastischer werden.
  • Körper-Feinwahrnehmung: Hierbei handelt es sich um ein Bewegungsprogramm das vielfältige, kleine Impulse setzt, um die Rezeptoren der Faszien zu stimulieren. Dadurch wird unsere Körperwahrnehmung verfeinert. Yoga mit Wahrnehmungs -und Spürphasen eignet sich wieder sehr gut dafür.

* Anmerkung:

Yin Yoga ist eine Abwandlung des klassischen Hatha Yogas.  Bei dieser Yogaform verharrt man 2-5 Minuten in der Position mit dem Ziel die Faszien schmelzend zu dehnen.


Die Faszienbahnen im Körper?

Innerhalb des gesamten Fasziennetzwerks lassen sich einzelne Zugbahnen im Körper herauskristallisieren. Sie verlaufen durch die gesamte Länge des Körpers von unten nach oben, von links nach rechts. Im Faszien Yoga werden diese Faszien-Ketten gezielt gedehnt, um somit die körperliche Geschmeidigkeit und Beweglichkeit zu fördern.


Man unterscheidet folgende Zugbahnen im Körper:

  • 1
    die rückwärtige Bahn
  • 2
    die frontale Bahn
  • 3
    die seitliche Bahn
  • 4
    die spirale Bahn
  • 5
    die frontale Armbahn
  • 6
    die rückwärtige Armbahn

Das Spannende ist, dass die Meridiane (Energiebahnen) nach der Traditionellen Chinesischen Medizin durch die Hauptfaszienbahnen verlaufen, sodass wir diese gleich mit stimulieren und damit einen wichtigen Beitrag für unseren Energiehaushalt und unsere Gesundheit leisten.


Was ist Faszien Yoga, bzw. Faszientraining?

Unsere Faszien lieben Dehnung, das „weckt“ sie auf und erhält sie gesund. Dabei ist ein Dehnungsreiz entlang der Faszienbahnen besonders effektiv. Faszien Yoga ist dafür hervorragend geeignet, denn die klassischen Yogaübungen sind so abgewandelt, dass sie die einzelnen Faszienbahnen stimulieren. Es gibt das Dynamische Faszien-Yoga mit Flows, Feder-Schwingbewegungen und Selbstmassage-Übungen. Auch das sogenannte Yin Yoga dehnt die Faszienbahnen „schmelzend“ durch ein 3 -minütiges Hineinentspannen in die Yogapositionen.

Faszien-Training ist nicht gleich Muskeltraining. Zwar kann jedes Bewegungsprogramm die Faszien automatisch mittrainieren, doch brauchen Muskelfaszien ganz bestimmte Impulse, damit sie regenerieren und vital bleiben. Das Faszientraining beinhaltet abwechslungs- und variantenreiche Bewegungen: wie langkettiges Dehnen, Schwingen, Federn, Hüpfen, Körperwahrnehmungsübungen und Ausrollen mit Bällen und Rollen.

Wie oft soll man die Faszien trainieren?

Faszientraining ist der neue Jungbrunnen für deinen Körper, denn es führt zu einem straffen und geschmeidigen Bindegewebe. Dadurch, dass die Faszien im Training gut gedehnt und durchwässert werden, wird unsere Beweglichkeit gefördert.

Weiterhin stärkt ein gezieltes Faszien Training den Stoffwechsel und das Immunsystem durch eine verbesserte „Fließeigenschaft“ im Gewebe.


Zusätzlich bewirkt ein Faszientraining noch folgendes:

  • 1
    die Leistungsfähigkeit wird gestärkt
  • 2
    man ist weniger verletzungsanfällig
  • 3
    es führt zu einer besseren Körperwahrnehmung
  • 4
    Faszien-Yoga leistet laut der TCM einen guten Betrag zur allgemeinen Gesundheit (Energiebahnen, die durch Faszienbahnen laufen, werden stimuliert)

Nach einem intensiven, umfassenden Faszien Training brauchen die Faszien ca. 72 Stunden (3Tage) Ruhe-bzw. Regenerationszeit; also nicht jeden Tag ein umfangreiches Training durchführen.

Die Selbstmassage mit Rollen und Bällen kann jeden Tag durchgeführt werden; es empfiehlt sich jedoch das langsame, lösende Ausrollen an ein und derselben Stelle nicht jeden Tag zu machen, damit die Faszien regenerieren können.

Arbeit mit der Faszienrolle und Bällen

Faszien übernehmen die Filterfunktion für alle Zellen im Körper. Dabei geht es sowohl darum, Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel der Zellen so lange zu lagern, bis diese über das Blut -oder Lymphsystem abtransportiert werden können, als auch darum, die Zellen mit frischen Substanzen zu versorgen.


Ist der Faszienfilter verstopft, minimiert sich der Wechsel der Stoffe sowohl aus, als auch in die Zelle. Die Zelle wird nicht mehr ausreichend versorgt, stirbt ab oder entartet vielleicht sogar. Um den Stoffwechsel wieder anzuregen und somit auch die allgemeine Gesundheit (z.B. das Immunsystem) zu stärken, regst du die Faszien durch lösende Techniken (Rollmassage) an.


Die Faszienrolle kann wie jede andere Schaumstoffrolle als Massageutensil benutzt werden. Beim Ausrollen hat die Faszienrolle einen starken und tiefen Selbstmassageeffekt, um die myofaszialen Strukturen zu entspannen und eine verbesserte Regeneration zu initiieren.


Was sind Release Techniken, bzw. Selbstmassage mit Bällen oder Rollen:


Dies ist eine Ausrolltechnik mit Bällen oder Rollen. Durch ein druckvolles Dahingleiten über den Körper wird die Flüssigkeit in Bewegung versetzt, aus dem Gewebe gepresst und anschließend wieder neu mit Flüssigkeit gefüllt. Die Durchwässerung des Bindegewebes wird angeregt. So lösen sich Verklebungen und die Faszien können wieder elastischer werden.


Wichtig: Die Ausrolltechnik ist ein Bereich des Faszientrainings und wenn du die Faszien gezielt trainieren willst, empfehle ich dir zusätzlich ein „langkettiges“ Dehnen wie z.Bsp. beim Faszien Yoga.


Vorsicht ist geboten: bei Krampfadern, Osteoporose und Entzündungen. Grundsätzlich ist es wichtig, nur das Muskel- und Fasziengewebe zu bearbeiten und knöchernde Körperstellen und Gelenke auszulassen, um Verletzungen zu vermeiden.


Man unterscheidet das langsame, schmelzende Rollen und das schnelle, dynamische Rollen:

Das langsame, schmelzende Rollen löst Verklebungen in den faszialen Strukturen und macht sie flexibler. Dieses Rollen geschieht in Zeitlupentempo und bei schmerzhaften Punkten kann man eine Weile halten. Achtung: Verklebtes und verhärtetes Fasziengewebe ist empfindlich und schmerzanfällig. Daher kann diese Rolltechnik wehtun.


In dieser Weise kann täglich gerollt werden. Da es mehr Zeit in Anspruch nimmt, empfehle ich dir, dir einen Bereich, z.Bsp. die Lendenfaszie oder die Beine herauszunehmen und zu bearbeiten.

Das schnelle, dynamische Rollen: Hierbei bewegt man die Rolle zügig hin- und her, das strafft, tonisiert und kräftigt das Bindegewebe. Gerade, wenn du ein schwaches Bindegewebe hast, ist diese Form des Ausrollens gut geeignet. Auch bei Cellulite ist das schnelle Ausrollen sehr effektiv. Das nicht öfter als 2-3 Mal die Woche machen, damit das Fasziengewebe sich regenerieren kann.


Die unterschiedlichen Faszienrollen am Markt:

Ja, es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Schaumstoffrollen im Handel und im Internet und das ist ganz schön verwirrend. Ich versuche für dich etwas Klarheit in den „Rollen-Dschungel“ zu bringen:


Meine Favoriten sind ganz klar das Roll-Set von Liebscher& Bracht und die Faszien-Bälle von Jill Miller (Yoga-Tune Up Bälle, Alpha Ball und der Therapy Ball), denn diese sind super verarbeitet und haben die ideale Konsistenz, um die Faszien zu stimulieren. Und ich kann das sagen, denn ich benutze sie seit 2 Jahren täglich und bin sehr zufrieden.


Das Liebscher& Bracht Set enthält:


Eine große Faszienrolle mit Aussparung für die Wirbelsäule:  Sie ist für mein Empfinden die beste Rolle für den Rücken, mir persönlich sind viele Faszienrollen unangenehm am Rücken;


Die kleine Rolle: gut für die Arme, Achillesferse, Waden, Oberschenkel, Fußsohle und Halsbereich.


Der kleine Faszien-Ball: Er eignet sich für die punktuelle Behandlung kleiner und tiefliegender Areale, deren Beweglichkeit eingeschränkt ist; z.B. für die gezielte und punktuelle Behandlung der tiefliegenden Gesäßmuskeln, der Nackenmuskulatur, Beine, Arme, Hände oder auch der Fußsohlen oder zur Behandlung von Trigger-Punkten.


Der große Faszienball: mit diesem kannst du hervorragend dein Gesäß, Becken, Bauch, Hüfte, Kreuzbeinbereich, Oberschenkel und den Lendenmuskel massieren.


Die yoga tune up Bälle im Netz, die sowohl als Duoball, als auch einzeln verwendbar sind: perfekt geeignet für die Massage des Rückens und der Nackenmuskulatur entlang der Wirbelsäule. Durch den Abstand zwischen den zwei Bällen wird das Rückgrat ausgespart und die Massage der Rückenstrecker-Muskulatur und dem Faszien-Gewebe dort ist noch effektiver;  ideal auch für die Massage von Oberarm, Delta, Wade und Brust;  Verwendung an der Wand oder auf dem Boden ist möglich.


Du willst dir nicht gleich alle besorgen, kann ich verstehen, dann wähle eine Faszienrolle und die yoga tune up Bälle als Duoball im Netz::  mit der Faszienrolle kannst Du die Beine und den Rücken ausrollen und mit dem Duoball den Rücken, die Beine, die Arme und die Fußsohle. Da hast Du erstmal alles abgedeckt!


Alternativ: Oder es geht auch ohne Faszienrolle:

Deiner Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt: wie wär ́s mit einem Nudelholz oder einer großen Wasserflasche oder auch ein Tennisball als Alternative zum Faszien-Ball.


Gute und alternative Hilfsmittel sind:

  • 1
    Tennisball
  • 2
    Schwimmnudel
  • 3
    Igelball
  • 4
    Nudelholz
  • 5
    Golfball für ganz Hartgesottene (Vorsicht)
  • 6
    Pilatesrolle
  • 7
    Kleine oder große Wasserflasche

So, dann hoffe ich, dass du ein bisschen schlauer bist, als vorher und dir jetzt ratz-fatz Dein wichtiges „Release“-Werkzeug besorgst, denn ohne Rolle kein Entfilzen der Faszien-Wolle!

Kleiner Trainingsplan: Und so geht´s

Beginne mit dem Roll out in der Nähe eines Gelenks mit Druck auf das Gewebe entweder mit einem festen Ball oder einer Faszienrolle, und „schmelze“ in diesen Druck hinein. Sobald das Gewebe es zulässt, rolle, schiebe oder gleite Richtung Herz, als würdest du einen Schwamm auspressen.


Die Grundregel besagt: „Einen Millimeter pro Atemzug!“ du kannst an besonders verklebten (schmerzhaften) Stellen auch in kleinen Kreisen oder in kleinen sternenförmigen Schiebebewegungen in alle Richtungen rollen und für einige Zeit verweilen, bist du deinen Weg fortsetzt. Beende diese Technik an einer Stelle, an der du dich wieder freier fühlst. Falls du Unterstützung brauchst, welche, wie, wo und wie oft, unterstütze ich dich gerne in einem Skype Coaching. ( Link)


Bitte beachte folgendes:

Bei Venenproblemen wie Krampfadern etc. kläre bitte erst mit deinem Arzt ab, ob Du mit der Roll-Massage üben darfst.


Atme immer entspannt weiter und löse jegliche Spannung aus deinem Kiefer!

Trinke an den Tagen, an denen du dich solchen lösenden Techniken unterziehst, 1-2 Liter stilles Wasser zusätzlich zu dem täglichen Wasserbedarf des Körpers von 2-3 Litern, damit die „Schlacken“ ausgespült werden können.


Auch in deinem normalen Alltag, bzw. in deinen Tages-Bewegungsabläufen kannst du gezielt deine Faszien trainieren.


Meine 7 besten Tipps für gesunde Faszien

1

Tipp 1 - Werde agil und flexibel

Bewege Dich leicht, federnd, leise, mit vitalem Schwung und neugierig auf neue Wege.

2

Tipp 2 - Achte auf deine Bewegungen

Nimm deine Bewegungen bewusst war, spüre sie und gehe in Interaktion mit deiner Umwelt, z.B. laufe auf unebenem Boden und schließe immer mal wieder deine Augen dabei!

3

Tipp 3 - Trainiere mit Augenmaß

Führe wenige Übungssätze durch und achte verstärkt auf deren Qualität. Begleite mit deinem inneren Auge die Muskel-Faszien-Aktivität während der Bewegung.


4

Tipp 4 - Trainiere mit Freude

Mache die Trainingseinheiten mit Spaß, kontinuierlich und strebe langfristigen und nachhaltigen Erfolg an. Es ist wichtig während der Trainingszeit Spaß zu haben und nicht einfach überehrgeizig ein Ziel erreichen zu wollen.

5

Tipp 5 - Variere dein Training in alle Richtungen

Am effektivsten ist vielseitiges Training mit gelegentlichen Belastungsspitzen: Jogge querfeldein, mit ständigen Geschwindigkeitswechseln, kurzen Sprints, walke zwischendurch und mache kleine Gehpausen mit kurzen, federnden Impulsen

6

Tipp 6 - Nutze gute Yoga-Übungen

Nutze die körperweiten Spannungsketten sowohl in der Kraftanstrengung als auch bei Dehnbewegungen. Z.B. die Katzenstreckung in viele verschiedene Richtungen.


7

Tipp 7 - Faszien-Massage und Pflege

Lasse Dich regelmäßig fasziengerecht massieren bzw. behandeln. Heiß-Kalt-Wasseranwendungen sind gut und rubbele deinen Körper regelmäßig mit einem harten Waschlappen oder einer Bürste ab.

Meine Faszien-Pflegetipps

Das Beste, was man für seine Faszien tun kann, ist, sie zu benutzen! Je variantenreicher du das machst, desto besser. Entwickele ein Bewusstsein dafür, wie das fasziale Netzwerk funktioniert, und richte dein Alltagsverhalten und deine Trainingsbewegungen darauf aus.


Das mögen deine Faszien:


  1. den Körper vor der Belastung aufwärmen, um die Grundsubstanz in den Faszien für eine bessere Funktionalität und Gleitfähigkeit zu verflüssigen (Ausnahme: Yin Yoga Praxis – kalte Dehnung)
  2. schwingende, rhythmische Bewegungen für geschmeidige Faszien
  3. regelmäßige Zugbelastung, damit die langgestreckten Faserzellen elastisch bleiben
  4. propriozeptives Training zur Steigerung der Körperwahrnehmung und des Bezugs vom Körper zur Umwelt (z.B.Gleichgewichtsstabilisation, Abschätzen von Höhe und Weite, Verarbeitung von Untergrundbeschaffenheit)
  5. kurze, intensive Anstrengungen, mit denen faszienspezifische Reize gesetzt werden Übungsprogramme, die den ganzen Körper weitreichend durchdehnen, um durch Dehnungsreize Verklebungen zu lösen und altes Kollagen durch neues und geschmeidigeres Gewebe zu ersetzen
  6. die Rückenmuskulatur vielseitig fordern, damit sich Rückenmuskulatur und Faszien gegenseitig sowohl unterstützen als auch entlasten können
  7. anfänglich geringe Steigerungen, die sich kontinuierlich summieren, da sonst mit einer Überlastung der Strukturen zu rechnen ist
  8. geduldiges, regelmäßiges Training, da sich Faszien langsam und kontinuierlich verändern Bewegungspausen nach körperlicher Belastung, um das Nervensystem zu entspannen
  9. regelmäßige Faszien-Trainingspausen (72 Stunden) nach spezifischem Faszientraining damit sich die Ab- und Aufbauprozesse in den Faszien wieder regulieren können
  10. nach Bewegungspausen: Dehnungen in langen Ketten (räkeln, strecken, recken), die Verklebungen wieder lösen und einen Übergang zur Bewegung schaffen
  11. ausreichende Tiefschlafphasen zur täglichen Regeneration, um dem eng mit den Faszien verbundenen vegetativen Nervensystem die vollständige Entspannung zukommen zu lassen, die es physiologisch benötigt
  12. regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft, um ein geschmeidigeres Gehverhalten zu erlangen und ein verschiebbares Fersenpolster (Plantarfaszie) zu erhalten
  13. 2-3 Stunden Sonnenlicht am Tag, um die natürliche Vitamin-D- Aufnahme zu gewährleisten
  14. sauerstoffreiche, natürliche Luft, um für ausreichend Sauerstoff zu sorgen, eine Kohlenstoffdioxidabgabe zu fördern und so wenig wie möglich zusätzliche Gifte aufzunehmen, damit die Faszien als Schadstoffdeponie entlastet werden
  15. täglich 1,5 Liter stilles Wasser trinken, um den Faszien ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen, die sie zur Grundsicherung ihrer Fließbarkeit, Gleitfähigkeit und Stoffwechselaktivität benötigen
  16. trinke regelmäßig Sauerkirschsaft, da viele der Saftbestandteile (Enzyme und chemische Substanzen) den Bausteinen entsprechen, die die Grundsubstanz zur Ernährung benötigt
  17. basische Ernährung, um eine Entsäuerung der Faszien zu erreichen und sie damit in ihrer Funktion zu unterstützen.


Beschwerden im Zusammenhang mit Faszien:


Alle Funktionsabläufe in unserem Körper, wie Atmung, Verdauung, Bewegung jeglicher Art, sind natürlicher Weise schmerzfrei. Da der Organismus für Bewegung geschaffen ist, benötigt er Bewegung. Schränken wir die Bewegungsfreude unseres Körpers – aus welchem Grund auch immer - ein, antwortet er zunächst mit Versteifung, später mit Schmerz als Warnsignal, um ihn vor Schädigung durch „unsachgemäßen Umgang“ zu schützen.


Folgende Beschwerden treten auf:

   

  • Allgemeine Schmerzen im Bewegungsapparat, z.B.: in den Gelenken, bei Haltungsproblemen, bei Hüftproblemen, im Kiefer, bei Knieproblemen, im Kopf,
  • bei rheumatischen Erkrankungen, im Rücken, im Schulter-Nacken-Bereich, bei allgemeiner Steifheit, im Arm (Tennisarm, Mausarm),
  • bei Rippenfellentzündungen o.Ä.,
  • Allgemeine Krankheitssymptome, z.B.: Erkältungen und Magen – Darm – Probleme
  • Allgemeine neurologische Störungen, z.B.: bei Schlafstörungen, bei innerer Unruhe, bei Verdauungsstörungen, bei Parkinson, bei Fibromyalgie


Auslöser der Beschwerden:


Durch Bewegungsmangel, also eine „unsachgemäße“ Nutzung des Körpers entstehen Verklebungen, die Druck auf die Schmerzrezeptoren ausüben und die Fließarbeit einschränken.

Durch eine Eindickung der Flüssigkeit in der Grundsubstanz, also einem verringerten Wasseranteil in der Faszie, werden die Zellen schlechter versorgt, da der Austausch von Nährstoffen und Stoffwechselendprodukten zwischen Blut und Zellen verlangsamt; das Fasziengewebe verklebt zunehmend.  

Dadurch bekommen die freien Nervenenden mehr Druck, was zum einen ihr natürliches Streben nach Wachstum einschränkt und zum anderen einen Schmerzreiz auslöst.

Dies führt zu weiteren Bewegungseinschränkungen, die ebenfalls Schmerz auslösen können. Wenn die Faszienstruktur spröde und brüchig wird, meldet sich immer häufiger Warnschmerz, um Folgeschäden zu vermeiden.


Hast Du jetzt Feuer für die Faszien gefangen?

Ich hoffe es sehr, denn aus meiner Erfahrung und den neuesten Erkenntnissen, weiß ich, dass jeder Mensch, gleich welchen Alters und welchen Gesundheitszustandes, von gezieltem Faszientraining und mehr kreativer Bewegung im Alltag profitieren kann.


Woher weiß ich so viel über das Thema Faszien?


Na, aus eigener Faszien-Yoga-Praxis und aus dem Faszien-Training mit meinen Teilnehmerinnen und Klientinnen. Die Übungsanleitungen können Dich in deiner regelmäßigen Übungspraxis unterstützen. Hier findest Du weitere Informationen zu meinem Faszien Yoga Grundkurs auf DVD.

Faszien Yoga Basics DVD!

Mein Faszien Yoga Kurs für dein Wohnzimmer:

Für mehr Beweglichkeit und ein straffes Bindegewebe. Inkl. Selbstmassage und Faszientraining mit Bällen und der Faszien-Rolle | für alle Stufen | 2 DVD´s •171 Minuten Laufzeit


YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Meine Buch-Empfehlungen:

Diese Literatur kann Dich dabei vielleicht noch zusätzlich unterstützen:


  •  33 effektive Übungen für die 10 häufigsten Rückenbeschwerden, Aloka Wunderwald Verlag Kindle    eBook 2017
  •  Faszien Fitness, Robert Schleip, riva 2014
  •  Yoga für die Faszien, Amiena Zylla 2015
  •  Faszien – Training für den Rücken, Amiena Zylla 2015
  •  Training für die Faszien, Divo G.Müller, südwest 2015
  •  Faszien – Training, Oellerich, Wessels, blv 2015
  •  Yin Yoga, Christine Ranzinger, Irisiana, 2014
  •  Insight Yoga, Sarah Powers
  •  Roll dich fit, Jill Miller, Riva 2015